SPD-Pflegekonferenz ein voller Erfolg!
die Podiumsdiskussion am 10.10.2012 zum Thema "Gute Pflege für alle - Wertvolle Pflege sichern" in der Dransfelder Stadthalle war gut besucht. Ein besonderer Dank gilt den engagierten Podiumsteilnehmern:
- Ronald Schminke, Diskussionsleitung (SPD-Landtagsabgeordneter)
- Herr Hans Münchberg (AOK Südniedersachsen)
- Frau Susann Lambrecht (AWO GSD Hann. Münden)
- Herr Hans-Dieter Linke (Ambulante Pflege, Dransfeld)
- Herr Ludger Temme (Diakonie Adelebsen)
Nachdem die SPD-Vorsitzende Barbara Gerth und Ronald Schminke die Gäste begrüßt hatten, stellte Herr Münchberg die Änderungen des Pflege-Neuausrichtungs-Gestzes (PNG) vor, die wir unten kurz zusammengefasst haben. Herr Temme und Herr Linke informierten über die aktuelle Situation in der ambulanten und stationären Pflege. Frau Lambrecht verwies in ihren Ausführungen u.a. auf den Fachkräftemangel.
Ronald Schminke, der jedes Jahr einen Tag im Alma-Luisen-Stift in Adelebsen eine freiwillige Schicht arbeitet, um sich einen Überblick vor Ort zu verschaffen, stellte ebenfalls den Fachkräftemangel in den Pflegeberufen heraus und stellte eine mangelnde Wertschätzung des Berufsstandes fest, einhergehend mit einer nicht ausreichender Bezahlung. Diakonie-Leiter H.-D. Temme berichtete, dass Niedersachsen das westliche Bundesland mit der geringsten Bezahlung sei.
Diese Einschätzung hinsichtlich des Fachkräftemangels und der Wertschätzung des Berufsstandes teilten im Grunde alle Diskussionsteilnehmer, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung des demografischen Faktors. Es gab Lösungsansätze: Zum Einen die Pluralisierung der Ausbildungszweige (Alten-, Kinder- und Krankenpflege) zu harmonisieren und ggf. zu einem zu verschmelzen (Fr. Lambrecht), zum Anderen die Akademisierung des Pflegeberufes zu prüfen (Hr. Münchberg). Dies steigere die Wertschätzung und Bezahlung.
Landtagsabgeordneter Ronald Schminke setzt sich weiterhin für den flächendeckenden Mindestlohn, der auch für den Pflegesektor gelten würde und die Situation der Beschäftigten deutlich verbessern würde.
Nach zwei Stunden beendete R. Schminke die lebhafte Diskussion und dankte nochmals allen Teilnehmern.
Änderungen PNG (Zusammenfassung / Quelle: H.Münchberg, AOK)
Seit Oktober 2012
- Zeitnahe Begutachtung durch MDK und Pflegekasse (max. Bearbeitungsdauer für Erst- und Höherstufungsanträge beträgt 35 Tage; der Versicherte erhält auf Wunsch eine Kopie des Gutachtens; die Pflegekasse informiert, ob eine Rehabilitation empfohlen wird)
- Förderung von Wohngruppen (durch finanzielle Zuschüsse)
- Zuschüsse zu Umbaumaßnahmen (werden künftig ohne Einkommensprüfung gewährt)
- Fortzahlung von Pflegegeld, wenn sich Angehörige eine Auszeit nehmen (während Kurzzeit- oder Verhinderungspflege erhalten Angehörige die Hälfte des bisher bezogenen Pflegegeldes weiter)
Ab Januar 2013
- Mehr für Demenzkranke (erstmals Pflegegeld oder Sachleistungen für Demenzkranke in Stufe 0; Erhöhung der Leistungen in den Pflegestufen 1 und 2 bei festgestellter Demenz)
- Ambulante Pflege (flexiblere Zusammenstellung von Leistungen; Pflegebedürftige können mit dem Pflegedienst ein tägliches Zeitkontingent vereinbaren)
- Privat vorsorgen (Zuschüsse für eine private Pflegezusatzversicherung vom Staat)
- Beiträge steigen (ab Januar steigt der Beitragssatz in der gesetzlichen Pflegeversicherung von 1,95 auf 2,05 Prozent – für Kinderlose von 2,2 auf 2,3 Prozent)
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